In Verbindung bleiben

Die Bahnhofsmission Uelzen

begleitet Menschen mit speziellen Bedürfnissen

und hilft so Familien „in Verbindung zu bleiben".
(verfasst von Kirn Khalsa, Leitung Bahnhofsmission Uelzen)

Am 2. Januar war es wieder soweit! Das erste Mal im Neuen Jahr. 

Drei Ehrenamtliche der Bahnhofsmission Uelzen machten sich auf den Weg nach Hannover. Dort waren sie am späten Nachmittag an Bahnsteig 7/8 verabredet mit Bewohnern des Martinshofes*, die sie nach deren Weihnachtsurlaub zurück nach Uelzen zum Martinshof begleiten sollten.

Einmal im Monat und rund um besondere Feiertage heißt es am Bahnhof Uelzen: „Alle alle einsteigen bitte!“ Mit dem Zug geht es nach Hannover…am Sonntag zurück. …Doch dies ist keine alltägliche Zugfahrt. Die Bewohner des Martinshofs wollen ihre Familien besuchen.

 

Mit einer Liste überprüft das Team der BM Uelzen, dass alle Bewohner*innen des Martinshofs da sind und in den richtigen Zug einsteigen. Wer im Rollstuhl sitzt oder einen Rollator benötigt, wird auf dem Weg zum Mehrzweckwagen begleitet. Die Mitarbeiter*innen der Bahnhofsmission helfen in den Zug hinein, während andere sich ihre Plätze im Abteil suchen. 

 

Für viele der Bewohner*innen des Martinshofs ist Zugfahren eine Herausforderung. Menschen mit Downsyndrom oder Autismus haben spezielle Bedürfnisse. „Manche brauchen mehr Betreuung als andere. Das kommt immer auf den Einzelnen an. 

Auch sie wollen einmal im Monat ihre Familien besuchen, die häufig nicht in Uelzen wohnen. So geht es am „Heimfahrt Freitag“ mit dem Zug nach Celle, Großburgwedel, Langenhagen Mitte, Sarstedt, Hannover oder Meine. Und am Sonntag zurück nach Uelzen. Wir von der BM Uelzen begleiten sie zum Zielbahnhof, wo Eltern oder Betreuer*innen mit Freude auf uns warten.

 

Während der Fahrt wird es nie langweilig. Alle unterhalten sich miteinander, erzählen und genießen ihr kleines Nervenfutter, was sie manchmal erst am Automaten am Bahnhof ziehen. 

Damit alle wohlbehalten an ihrem Ziel ankommen, heißt es für die Mitarbeitenden der Bahnhofsmission nebenbei aufzupassen, dass alle auch am richtigen Bahnhof aussteigen bzw. auf der Rückfahrt sie dort in Empfang zu nehmen.

 

Die Bewohner des Martinshofs* und deren Familien sind sehr dankbar für dieses Angebot. Viele der Eltern sind schon etwas älter und können die Strecke nach Uelzen nicht mit dem Auto fahren. Ohne diese Begleitung beim Zugfahren wäre es daher sehr schwer für sie, ihre Kinder regelmäßig zu sehen. Auch die Mitarbeiter*innen des Martinshofs sind für dieses Angebot sehr dankbar. 

 

Man muss zwei Dinge mitbringen: Freude am Umgang mit Menschen,

und Spaß am Zugfahren. Es ist eine sehr erfüllende Arbeit, die einem viel geben kann.

 

 

*Martinshof – ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Wohnheim